Joe & Vince
Joe Pesci saß bei einem Bekannten im
Wohnzimmer. Ich schaute immer wieder zu ihm rüber, doch er schien
mich gar nicht zu beachten, oder sonst an irgendeinem im Raum
Interesse zu haben. Auf dem Tisch standen Tassen mit kaltem Kaffee
herum, daneben halbleere Weinflaschen und Pfeifenreiniger, gekrümmt
und verdreckt. Ich blickte wieder rüber zu Joe und der starrte
einfach nur in den Fernseher mit diesem ausdruckslosen Blick. Es lief
irgendein Western. Ich tippte Donnie an, dem gehörte die Wohnung. Er
brummte nur kurz, ohne mich anzuschauen.
„Ist das Joe Pesci?“ fragte ich ihn
leise.
Donnie nickte einfach nur.
„Was macht der hier?“ fragte ich
weiter.
Donnie zuckte mit den Schultern.
„Das ist ein Traum“, flüsterte
jemand hinter mir.
„Wenn das ein Traum ist, wo ist dann
Vincent Gallo?“ sagte ich.
Joe und Donnie stierten weiter in den
Fernseher. Ich stand auf und verließ wortlos die Wohnung.
Im Treppenhaus kam er mir entgegen.
Zerzaustes dunkles Haar, Augen des Teufels und ein Mund, der gerade
vom Fischhaken gelöst wurde. Scheiße, dachte ich mir. Da ist er.
„Hey Vince. Joe ist schon da“,
sagte ich.