Laird Barron
HALLUCIGENIA
"Ich bin
einer, der Löcher gräbt, Türen öffnet. Ich bin hier, um die
Finsternis zu bringen." Diese Passage aus der Kurzgeschichte
"Hallucigenia" macht vielleicht am deutlichsten, zu was
sich Laird Barron seiner Leserschaft gegenüber verpflichtet fühlt.
Ich darf schon mal vorwegnehmen, dass er dieser Pflicht
uneingeschränkt nachkommt. Der Band "Hallucigenia"
beinhaltet vier längere Kurzgeschichten, die sich mit
übernatürlichem Horror beschäftigen und selbst Freunde
konventioneller Thriller- oder Krimiliteratur begeistern werden.
Barron bündelt seine Energie und setzt sie in genau den richtigen
Momenten ein. Ein intensives literarisches Spiel, das unter die Haut
geht. Aufgewachsen in einer der dunkelsten Ecken Alaskas spiegelt
sich das Gefühl von Einsamkeit, Isolation und der Kampf gegen die
Natur, selbst, wenn sie zurweilen jegliche Dimensionen sprengt in
jeder seiner Geschichten wieder und zieht uns unaufhaltsam mit rein.
Zum Beispiel Barrons Erzählung eines Ehepaars, das auf einem
Ausflug von einem bösartigen Pferd angegriffen wird und nur
schwerverletzt überlebt, nur um nach dem Zwischenfall langsam alles,
was je von Bedeutung war zur Hölle fahren zu sehen. Die Hölle lernt
auch eine Gruppe junger Männer kennen, als sie beim Campen ein
okkultes Buch finden. Wenn Ihr Elemente jener Geschichten schon mal
gehört habt, kennt ihr dennoch nicht die Qualität, mit der Laird
Barron seine Stories erzählt. Wer die bösen Geister auf diese Art
und Weise beschwört, darf sich nicht beschweren, wenn am
Ende die Birnen durchbrennen und abgetrennte Köpfe unterm Bett
hervorrollen. Laird Barron liefert ein hochwertiges literarisches
Horrorbuffett, das man bis zum letzten Blutstropfen auskosten will.
271 Seiten, ISBN 978-3944720838,
16,90 €, Golkonda Verlag
Mehr Infos und wo Ihr den Titel
bestellen könnt findet Ihr auf der Seite des Golkonda Verlags: http://golkonda-verlag.de
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